Die klassische Psychoanalyse ist immer eine Einzeltherapie, wobei die AnalysandIn auf einer Couch liegt und die AnalytikerIn am Kopfende dieser Couch sitzt. Es gibt dadurch keinen Blickkontakt zwischen AnalysandIn und AnalytikerIn. Die AnalysandIn wird aufgefordert, alles zu sagen, was ihr durch den Kopf geht, egal wie lächerlich, peinlich, nebensächlich ihr diese Gedanken erscheinen (freie Assoziation).

Die AnalytikerIn soll sich alles mit gleichmäßiger Aufmerksamkeit anhören und von Zeit zu Zeit Deutungen der unbewussten Vorgänge anbieten. Zwischen AnalysandIn und AnalytikerIn soll die sogenannte Übertragungsbeziehung entstehen, d.h. dass die AnalysandIn Gefühle und Wünsche auf die AnalytikerIn überträgt (= ihr Gegenüber erlebt), die sie wichtigen Bezugspersonen ihrer Kindheit gegenüber empfunden hatte. Die Analyse dieser Übertragung ist genau wie die Traumanalyse eine zentrale Technik der Psychoanalyse.

Eine weitere Methode ist die Widerstandsanalyse, wobei Widerstand all die Handlungen und Worte der AnalysandIn genannt werden, die sich der Bewusstwerdung unbewusster Motive oder der in der Analyse angestrebten Veränderung entgegenstellen. Die klassische Psychoanalyse dauert deshalb so lang, weil angenommen wird, dass die langwierige Entwicklung, Durcharbeitung und Auflösung einer Übertragungsneurose (künstliche Neurose, die durch die Übertragungsbeziehung entsteht) die Voraussetzung für eine tiefgreifende Persönlichkeitsveränderung und Heilung ist.